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Brückendemontage in Mainz Weisenau

Demontage der beiden Förderbrücken der Heidelberger Zement in Mainz – Weisenau unter erschwerten Bedingungen

Die beiden Förderbrücken der Firma Heidelberger Zement in Mainz – Weisenau haben ausgedient.
Erbaut, in den Anfängen der 1970er, dienten die Brücken zunächst dazu, die durch Schiffe angelieferten Zementklinker auf die Werkseite westlich der Wormser Straße zu befördern, wo sie anschließend gemahlen wurden.
Als jedoch die westlich gelegene Werkseite im Jahr 2004 geschlossen wurde, erwarb die Firma Meinhard Städtereinigung aus Wallau das Grundstück, auf dem sie den Bau einer neuen Sortierungsanlage beabsichtigt.

Die Firma Robert Zeller erhielt somit im April 2009 den Auftrag, den stillgelegten Teil des Zementwerkes abzubrechen. Im Auftrag enthalten waren neben dem Abbruch von 7 Gebäuden mit ca. 100.000 Tonnen Stahlbeton ebenfalls die Demontage der beiden Förderbrücken.
Diese waren die aus 7 Feldern bestehende Kohlebandbrücke und die aus noch 4 Feldern bestehende Schrägbandbrücke.
Beide Brücken liefen parallel zueinander sowohl über die stark frequentierte Wormser Straße als auch über die 4-spurige Eisenbahnstrecke von Mainz nach Budenheim und waren in einem zu erhaltenden Gebäude der Heidelberger Zement gelagert.

Bei den Brücken handelte es sich um Stahlfachwerkbrücken mit jeweils zwei Hauptträgern, die eine maximale Höhe von ca.35 Metern erreichten. Die Brücken erreichten eine Länge von etwa 150 Metern, bei einem Gewicht von 430 Tonnen.

Als Abbruchstrategie wurde eine Demontage mittels Autokränen gewählt, die nach Angaben des Planungsbüros für Bauwerksabbruch
Dr. Rainer Melzer, die einzelnen Brückenteile aushoben. Zum Einsatz kamen ein 500 Tonnen Kran und ein 400 Tonnen Kran zum Ausheben der Brückenelemente, ein 250 Tonnen Kran zum Sichern der Mittelstützen und zwei 100 Tonnen Kräne als Hilfskräne.
Desweiteren waren diverse Spezialfahrzeuge zum Transportieren der Brückenelemente und Hydraulikbagger verschiedener Größen im Einsatz.Als Vorbereitungsmaßnahmen wurden zunächst drei sich im Inneren der Baustelle befindenden Felder maschinell abgebrochen. Da sich das Brückenfeld 1-2 der Schrägbandbrücke im Werksgelände der Heidelberger Zement befand, konnte auch dieses in einem vorgezogenem Arbeitsschritt demontiert werden.

Desweiteren war es möglich alle nichtragenden Stahlelemente zu trennen.Die engen Platzverhältnisse erforderten bereits im Vorfeld der Maßnahme zentimetergenaues Arbeiten: Sowohl die Standorte der Kräne als auch die Abladestellen der demontierten Brückenteile wurden zuvor durch GPS Messungen genau bestimmt.So stellte die Logistik auch während der Demontage das größte Problem dar. Die Aufgabe bestand darin, ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen den eingesetzten Autokränen, die im Laufe der Arbeiten die Standplätze wechseln mussten und den übrigen Maschinen, wie Beispielsweise Bagger und LKW zu gewährleisten.

Jeder kleine Arbeitsschritt musste im vorhinein geplant werden und auch den 20 Beschäftigten auf der Baustelle bekannt sein, denn auch der kleinste Fehler eines Einzelnen hätte die ganze Baustelle zum Stehen bringen können.Die eigentliche Demontage der Brücken am 17.07. und 18.07 2010 waren kein „Hexenwerk“. Die einzelnen Elemente konnten an den Obergurten sicher angeschlagen und anschließend im Bereich zwischen den Mittelstützen durchtrennt werden.

Ein größeres Problem stellte neben den beengten Platzverhältnissen vor allem das eng gesetzte Zeitfenster seitens der Deutschen Bahn:
Die Sperrpause der Bahnstrecke betrug lediglich 5 Stunden, die aber aufgrund einer Verspätung des letzten Regionalzuges auf 4 1/2 Stunden verkürzt wurde.

Das erforderte ein paralelles Arbeiten an mehreren Stellen. So war die 20-köpfige Mannschaft an mehreren Stellen gleichzeitig damit beschäftigt, Teile anzuschlagen, zu trennen und am Boden auch wieder abzuschlagen.

Das erste Brückenteil der Kohlebandbrücke-der Gerberträger in Feld 4-5-konnte dann um Punkt 01:00 Uhr mit Hilfe des 500 Tonnen Kranes ausgehoben und auf einen Spezialtieflader des Krandienstes Eisele verladen und zur Zerkleinerung gebracht werden.

Die noch verbliebenen Bauteile, die über die Bahn verliefen, konnten auf gleiche Art und Weise demontiert werden, so dass die Bahnstrecke trotz der nicht verschuldeten Verspätung pünktlich wieder frei gegeben werden konnte.

Die anschließende Demontage der Brückenteile über die Wormser Straße war reine Routine und verlief reibungslos, so dass die eigentlich bis Montag früh gesperrte Straße bereits 20 Stunden vorher wieder freigemeldet werden konnte.

Bilder zm Bericht

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