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Bald Häuser statt Bunker

Vorarbeiten für neues US-Wohngebiet in Erbenheim haben begonnen

Mit dem Abriss des alten Munitionsdepots der US-Armee südlich des Airfield-Geländes in Erbenheim haben die Vorarbeiten für den Bau eines neuen Wohngebiets der Amerikaner begonnen.

Das neue Wohngebiet für Angehörige der US-Armee und ihre Familien erstreckt sich auf einer Fläche von 35 Hektar zwischen dem Käsbach im Osten und der Domäne Mechtildshausen. Hier entstehen bis zu 324 freistehende Einfamilienhäuser, Doppelhäuser und Reihenhäuser. Für das Projekt sind 133 Millionen Dollar veranschlagt, im Frühjahr 2012 soll das Wohngebiet fertig sein.

Das Bauvorhaben hat nach Einschätzung des US Army Corps of Engineers, der Bauverwaltung der US-Armee, eine besondere Bedeutung, ist es doch das erste konkrete Zeichen des geplanten Umzugs des europäischen Hauptquartiers der Army von Heidelberg nach Wiesbaden. Zwar ist in Washington die endgültige Entscheidung über die Verlagerung noch nicht getroffen worden, doch gilt der Umzug inzwischen als äußerst wahrscheinlich.

Das eingezäunte Munitionsdepot, das nun von einer Offenbacher Firma abgerissen wird, besteht unter anderem aus 21 mit Erde bedeckten Bunkern. Munition wird dort schon seit Anfang der 90er Jahre nicht mehr gelagert, versichert Anemone Rüger, Sprecherin der US-Armee in Wiesbaden. Das Areal diente in den vergangenen Jahren als Lagerplatz und als Übungsgelände.

Drei Monate dürfte es dauern, bis die alten Bunker verschwunden sind. Anschließend werden Leitungen verlegt und die sonstige Infrastruktur realisiert. Projektleiterin Sibylle Ballnath von der US-Bauverwaltung geht davon aus, dass mit dem eigentlichen Bau der Häuser im Frühjahr 2010 begonnen wird. Vorgesehen sind auch zehn Spielplätze, sieben Picknick-Bereiche und mehrere Sportanlagen.

Das neue US-Wohngebiet wird nach Angaben von Anemone Rüger eingezäunt und ist insofern für die deutsche Bevölkerung nicht zugänglich. Der Feldweg, der derzeit noch Delkenheim mit der Domäne Mechtildshausen verbindet, wird verlegt. Spaziergänger und Radfahrer müssen künftig also einen Umweg um das Gebiet herum in Kauf nehmen.Durch die Verlagerung des Hauptquartiers würde die Zahl der in Wiesbaden stationierten Soldaten, der Zivilangestellten der Army und der Familienangehörigen nach Auskunft von Rüger deutlich steigen: von jetzt 13 200 auf etwa 18 000 Personen.

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